Als ich letztens auf meinem Weg durch die Straßen von Elteran war um einigen Leuten den Geldbeutel zu erleichtern bin ich durch die Zwergwipfelgasse gegangen. Lass mich das Erlebte wiedergeben:
Die Zwergwipfelgasse ist eine kleine Straße, naja sagen wir ein kleiner Weg, der an den Wohnhütten und -häusern vorbei zum Anwesen der Legenden führt. Da man auf dem langen Weg keine Händler findet muss man sich anders Unterhalten während man unterwegs ist.
Also schaut man in die Fenster der einzelnen Anwesen und bekommt einen Sekundenbruchteil des Lebens mit…
Im ersten Fenster war grad eine Familie die beim Abendessen einen leckeren Humpen Bier genossen hat. Dann kam ein Kinderzimmer wo die Mutter wohl grade eine Gutenachtgeschichte für ihren kleinen Vorgelesen hat. „Hast du ne Münze für mich?“ werde ich von der Seite angesprochen. Da ich gerade volle Taschen habe gebe ich dem Mann eine Goldmünze worauf hin er mir einen schönen Abend wünscht. Das kommende offene Fenster ließ mich einen Teil einer Diskussion über die Ausgaben der Familie hören. „…ist auch zu teuer! Wenn du schon das Haushaltsgeld verwaltest, dann doch mit bedacht und nicht wie ein Nautiker vom Kap Aran. Da können wir ja auch glei…“ und plötzlich landet vor mir ein betrunkener Gast auf dem Weg, der gerade aus dem „Heulenden Hammel“ gestolpert kommt und die Stufe nicht gesehen hat, während von Drinnen schallendes Gelächter und Gegrölle zu hören ist. Der Geruch von frisch gebratenem Schwein zieht mir in die Nase. „…Mirdrog, Berelain, Narlin kommt rein essen. Macht euch Sauber, wascht euch die Hände und kämmt euch die Haare! ...“ wer nennt seine Tochter Berelain, das Kind ist doch für sein Leben gestraft. Ein Fenster weiter ist ein Mann mit Bunt beklecksten Hosen am Werk. Er schein gerade seine Tür zu streichen. Dann folgt ein vergittertes Fenster. Dahinter sieht man zwei Stadtwachen Tamoa spielen. Dann folgt eine große leere Wand. Ob hier wohl früher ein Eingang war? Oder vielleicht ein Verkaufsstand? Als es noch nicht die zentrale Markthalle gab? „Hey Süsser“ werde ich lustvoll angesprochen „willst du nicht heute Nacht ein wenig vergnügen haben? Es kostet dich nur 100 Gold!“ Ich machte schnell dass ich weiter kam, muss ja nu nicht alles in dieser Stadt mitmachen. Nachdem ich ein eingeschlagenes Fenster, den Fleischer und die verlassene Brauerei passiert habe hörte ich hinter einem mit vom Ruß dunkel getönten Fenster: „… sistens! Es ist sehr wichtig das es fest bleibt ansonsten wird es instabil! Daher nimm nur 1 bis 2 Tropfen damit es nicht zu brennen…“ Ich komme an einem großen Tor vorbei wo ein riesiges Holzfass auf einer Kutsche steht und an der Seite ein tropfender Schlauch herunter hängt. Irgendwoher höre ich eine Frau schreien: “Aviendha kommst du jetzt endlich rein!“ Nachdem ich an noch 3 weiteren Abendbrotstischen (wovon einer ganz schön mitgenommen aussah), der Zweitstelle des Verwaltungsgebäude, dem Barbier, der „Fröhlichen Wildgans“ und dem Tuchladen vorbei gekommen bin sehe ich vor mir bekannte Fenster, ein bekanntes Haus und mein kleiner Kräutergarten.
Endlich bin ich da und kann mich ein wenig auf der Bank im Vorgarten ausruhen. An mir rennt ein keines Kind vorbei das plötzlich mit offenem Mund stehen bleibt und in die Zwergwipfelgasse schaut. Als ich mich umdrehe ertönt in nicht sehr weiter Entfernung ein Knallen und aus einem der Fenster kommt dicker schwarzer Rauch. Während einige Leute mit einem großen Wasserfass angerattert kommen drehe ich mich um und betrete den Vorgarten der Legenden. „Die Konsistenz! Es ist sehr wichtig dass es fest bleibt. Die Konsistenz…“